Gebäudesanierung vom Architekten: Energetische Sanierung von Unternehmen
Die EU-Gebäuderichtlinie zur Sanierungspflicht von Bestandsbauten hat Ende 2023 einen konkreten Zeitrahmen erhalten. Denn die Bestandsaufnahme zeigt: Deutschland braucht ein Update. 40% des städtischen Gebäudebestandes stammt noch aus dem Bauboom der 60er und 90er Jahre. So manches Bauteil hat seine durchschnittliche Lebenserwartung überschritten. Die Mängel- und Wunschlisten für ältere Immobilien werden immer länger: Der Energieverbrauch ist zu hoch; Reparaturen häufen sich; die Haustechnik entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Das betrifft vor allem Unternehmensgebäude. Viele stehen nun in der Pflicht, ihren Energieverbrauch um über 20% zu senken und ihr Gebäude energetisch zu sanieren.
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Die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude unterstützt das ambitionierte Ziel, alle Gebäude bis 2050 klimaneutral zu machen. Darin sind zukünftig 13 Mrd. Euro zur Förderung der Gebäudesanierung geplant. Die Bafa Förderung bezieht sich dabei auch auf die Fachplanung und Baubegleitung, um eine professionelle Gebäudesanierung durch Architekten zu gewährleisten.
Was gehört zur Gebäudesanierung?
So unterschiedlich Projekte der Gebäudesanierung in ihrem Ergebnis auch sind, so beinhalten sie dieselben Grundlagen: Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle (z.B. Fenster, Türen, Dächer oder Fassadendämmung), Anlagentechnik zur Erhöhung der Energieeffizienz, Anlagen zur Wärmeerzeugung bzw. Heizungsoptimierung. Zudem legen zeitgemäße Architekten eine nachhaltige Bauweise zugrunde, die mit dem Einsatz umweltverträglicher, ressourcenschonender Materialien einhergeht. Die enge Verknüpfung von Sanierung und Nachhaltigkeit wird auch in dem Wunsch vieler Bauherren nach einer Zertifizierung deutlich. Das Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen bietet dabei ein eigenes System für die Bestandszertifizierung an.
Zu Beginn einer erfolgreichen Sanierung steht zunächst die intensive Beschäftigung mit dem Bestand. Denn oftmals wird abgerissen, bevor hinreichend hinterfragt wurde, inwiefern der Bestand saniert und umgebaut werden kann. Entscheidend ist ein ganzheitliches Konzept mit entsprechender Sanierungstiefe, um das Gebäude nachhaltig für die Zukunft zu rüsten. Die Bestandsanalyse kann so umfangreich sein, dass sie in Form einer Machbarkeitsstudie dem eigentlichen Planungsprozess vorgeschaltet wird. Die Architekten von bkp untersuchen in der Machbarkeitsstudie verschiedene Szenarien und Interventionsstufen. Ziel ist es stets, dem Bestand mit Wertschätzung zu begegnen und dessen Potentiale herauszuarbeiten.
Kann eine energetische Gebäudesanierung umgesetzt werden?
- Ist es ökonomisch das Bestandsgebäude zu erhalten?
- Welche Kombinationen von Erhalt, Umbau und Erneuerung sind sinnvoll?
- Wie können die verschiedenen Gebäude(teile) oder Räume am besten genutzt werden?
- Welche Flächen sind dazu notwendig?
- Welche energetischen Maßnahmen sind notwendig, um das Gebäude nachhaltig für die Zukunft zu rüsten?
- Welche Ziele bestehen darüber hinaus für die Büroplanung?
Zusammenfassend lassen sich vier Schwerpunkte der nachhaltigen Gebäudesanierung festhalten:
1. Energieverbrauch reduzieren dank nachhaltiger Gebäudesanierung
Das oberste Ziel ist die Reduzierung des Energieverbrauchs des Gebäudes durch die Optimierung seiner Hülle. Durch die nachträgliche Dämmung von Fassade und Dach, die Erneuerung oder Nachrüstung von Fenstern oder den Austausch von bauphysikalisch besonders kritischen Bauteilen kann der Energieverbrauch von Bestandsbauten um weit mehr als 50% reduziert werden. Nach einer Sanierung sinken in der Regel auch die Verbrauchs-, Reparatur und Wartungskosten. Für diese Einzelmaßnahmen besteht ebenfalls eine attraktive Bafa Förderung.
2. Optimierung der Haustechnik und Nutzung erneuerbarer Energien
Die Haustechnik hat sich in den letzten Jahren ebenso weiterentwickelt wie die Bautechnik. Der Eigenenergieverbrauch der technischen Gebäudeausstattung liegt heute bei einem Bruchteil von früher. Energieeffizientere Beleuchtung, Heiz- und Kühlsysteme mit Wärmerückgewinnung oder die Weiterentwicklung von Wärmetauschern helfen, deutlich Energie einzusparen. Gleichzeitig trägt die Nutzung von erneuerbaren Energien dazu bei, ressourcensparend und zukunftsweisend zu bauen.
3. Nachhaltige Gebäudesanierung: Materialien und Produkten
Durch den Einsatz von unbelasteten, geprüften Produkten lassen sich Ausdünstungen vermeiden und die chemische Zusammensetzung der Raumluft signifikant verbessern. Das trägt zu einem gesünderen Raumklima bei. Bei der Wahl der Materialien gilt es außerdem ihren Lebenszyklus und ihre Herkunft zu beachten. Für viele Produkte gibt es hoch funktionale, nachhaltige Alternativen. Hier ist es entscheidend, sinnvolle Lösungen zu finden, die sowohl bei der Herstellung, in ihrer Lebensdauer als auch beim späteren Recycling überzeugen. Auch besondere Produktpaletten für das Bauen im Bestand, bei denen z.B. die Aufbauhöhen und das Gewicht reduziert sind, bieten das Potenzial für ästhetische und kreative Farb- und Materialkonzepte.
4. Entwürfe für langfristige Nutzung und nachhaltigen Mehrwert
Für die nachhaltige Sanierung von Bestandsgebäuden ist die Anpassungsfähigkeit der Konzepte entscheidend. Raumbedarf und Nutzungsanforderungen von Unternehmen unterliegen ständiger Veränderung. Entwürfe müssen flexibel sein und mit wenig Aufwand an die neuen Bedingungen angepasst werden können. Gleiches gilt für die Haustechnik, die sich ebenfalls weiterentwickelt. Bereits bei der Erneuerung der Technik sind deshalb spätere Wartungs-, Sanierungs- und Austauscharbeiten zu berücksichtigen und die dafür notwendigen baulichen Maßnahmen möglichst gering zu halten. So vermittelt das Gestaltungskonzept nachhaltige Werte, anstatt kurzfristige Trends umzusetzen.
bkp ist der Experte für nachhaltige Gebäudesanierungen. Auf Basis verschiedener Sanierungsprojekte können wir auf einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der umweltschonenden Gebäudesanierung zurückgreifen. Wir wissen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu erhöhen und wie wir das Bestandsgebäude unserer Kunden fit für die Zukunft machen. Angefangen bei den ersten strategischen Überlegungen, über die Entwicklung eines nachhaltigen Sanierungskonzeptes bis hin zu Ausführung, Bauleitung und Erfolgsmessung sind die Architekten von bkp Ihre kompetenten Partner für Bauen im Bestand.
Autorin: Silke Voßkötter | Architektin